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Als erstes haben wir uns am Freitag früh bei AVIS in Marietta unser Auto abgeholt, einen Van namens Pontiac Montana mit 6 Sitzen Klimaanlage und Automaticgetriebe. Dieser war unser zweites Zuhause für die ganze nächste Woche. Nach einem kurzen Einkaufsstop am Supermakt und dem Einladen unseres Gepäcks haben wir uns auf den Weg in das ( hoffentlich! ) sonnige Florida gemacht. Der Wetterbericht v ersprach 83ºF, was umgerechnet in ºC etwa 28,33ºC entspricht. Also: den großen Hebel am Lenkrad nach unten ziehen auf "Drive", Bremse lösen und los, 'rauf auf die Interstate I 75, Autopilot auf 65 mph und dann immer gen Süden, meistens geradeaus. Unser Exit in Marietta hat die Nummer 263, das heißt, es sind genau 263 miles bis zur Grenze nach Florida. Unser erster Stop war dann auch gleich kurz hinter der Grenze an einem Visitor Center, an welchem dann wir dann auch unser erstes Florida - Foto gemacht haben.
Welcome to Florida
Als wir ausgestiegen sind haben wir auch sofort gemerkt, daß wir weiter südlich sind, denn es war schon wesentlich wärmer als in Georgia. Im Visitor Center haben wir uns mit Prospekten und Coupon heften eingedeckt, so daß wir genügend Informationsmaterialien für den ersten Abschnitt unserer Reise vorrätig hatten. Am Nachmittag durchquerten wir Jacksonville und sind über unsere erste große Brücke gefahren, eine Brücke über den St. Johns River, kurz vor seiner Mündung in den Atlantic. Kurze Zeit später erreichten wir dann St. Augustin. Dort haben wir dann unser Auto auf einem Parkplatz abgestellt und sind zu unserer ersten Besichtigungstour aufgebrochen. Als erstes haben wir uns die Stelle angesehen, wo angeblich Columbus gelandet sein soll, danach waren wir im "Spanish Quarter", einem alten Stadtteil mit vielen alten Häusern und Geschäften. Zum dinner gab es Pizza. Nachdem wir zurück zum Parkplatz gelaufen sind haben wir uns unser Hotel gesucht, alles ausgeladen und sind dann noch zum Leuchtturm gefahren. Es hat zwar eine Weile gedauert, bis wir ihn gefunden hatten, aber wir haben es geschafft. Das war der erste Tag und ich glaube wir waren alle ziemlich müde.
Zweiter Tag 3/4/y2k
Unseren zweiten Tag haben wir mit Frühstück bei Dunkin Donuts begonnen.
Aufgrund der Wetterlage konnten wir sogar draußen sitzen.
So gegen 9 Uhr haben wir uns auf den Weg nach Cape Canaveral gemacht.
Vorher haben wir noch getankt. Der erste refill von 20.017 gal nach
430 mi macht ein milage von 21.50 mpg was ungefähr einem Verbrauch von ca.
11 L/100km. Nicht schlecht für einen großen Ami-Van,
vollbesetzt, mit Automaticgetriebe und Klimaanlage.
Daytona Beach |
Auf dem Weg nach Daytona sind uns, wie auch gestern schon,
sehr viele Harleys begegnet. Am Anfang war es noch interessant,
aber nachdem wir 100 oder 200 gesehen hatten, war es nur noch nervig,
immer dieses Gedröhne (welches sich Harley Davidson hat patentieren lassen).
Grund der Invasion war die Bike-Week in Daytona, mit Shows,
Show Off und Rennen auf dem Daytona International Speedway,
diese und die darauffolgende Woche. Nach ca. 50 mi auf der Interstate 95 erreichten wir Daytona Beach. Das ist der Strand, wo man mit dem Auto direct an der Wasserkante auf dem Sandstrand langfahren kann. Das haben wir nicht gemacht, dafür waren wir bis zu den Knien im Wasser (siehe photo). Zum Baden war leider keine Zeit, denn unser eigentliches Ziel hieß immer noch Cape Canaveral. |
Dort angekommen haben wir uns für die 3h Bus Tour entschieden.
3 Stationen haben wir angefahren: LC-39 Gantry (die Abschußrampe
für die Space Shuttles), Saturn V Center (eine Ausstelleung
über die Saturn Raketen und die Mondlandungen; hier konnte
man auch ein Stück Mond anfassen) und das ISS Center
(die Hallen, wo die neue Internationale Space Station zusammengebaut wird).
Im Anschluß daran haben wir noch einen kleinen
Rundgang durch ein altes Space Shuttle 'Explorer' gemacht.
Das Space Shuttle selber ist gar nicht so groß,
wie man es vermuten würde. Es ist eher so wie ein
kleines Passagierflugzeug wie die DC8 oder 717.
Immer wenn ein Space Shuttle über eine lange Strecken
transportiert werden muß, "reitet" es auf dem
Rücken einer 747-400. Dann sieht das Space Shuttle
erst recht klein aus obwohl die 747 ein riesen Teil ist.
Etwas enttäuscht war ich von der Ausstattung der ISS.
Die meisten Geräte, Schalter, Anzeigen usw. sehen aus
wie in den 60er und 70er Jahren. Das erinnert mehr
an einen guten alten Oldtimer. Manch IIer Golf hat modernere
Instrumente. Na, Hauptsache es fliegt. Auch wir haben dann
die Fliege gemacht und haben unsere letzte Tagesetappe nach
Fort Lauderdale in Angriff genommen. Spät abends haben wir dann unser Hotel bezogen.
Der Song "Losing My Religion" von R.E.M hat uns auf unserer ganzen Rundreise
begleitet, alle mochten ihn eigentlich, aber am Ende konnten wir ihn dann
doch schon nicht mehr hören, denn die REM-single war die einzige CD, die wir
mitgenommen hatten - die anderen lagen in Atlanta.
Dritter Tag 3/5/y2k
Unseren dritten Tag begann wir mit einem süßen
Frühstück bei Dunkin Donuts südlich von
Fort Lauderdale auf unserem Weg nach Miami,
der heimlichen Hauptstadt von Cuba. Nachdem wir
glücklicherweise recht schnell einen
einigermaßen preiswerten Parkplatz
gefunden hatten, haben wir uns einer anderen
wichtigen Sache gewidmet: Sonnencreme auftragen.
Gut geschützt und mit Reiseführern bewaffnet
haben wir uns auf den Weg gemacht, das historische Destrict
zu suchen, zu finden und zu fotografieren. Rückzu sind
wir die Strandpromenade entlag gelaufen, dann den Ocean
Drive entlang und haben die Art Deco Häuser bestaunt.
Am Nachmittag waren wir baden am Miami South Beach. Obwohl es der 5. März war, war das Wetter und das Wasser wie die Ostsee im Hochsommer. Die Zeit nach dem baden haben wir genutzt, um Postkarten zu schreiben und mal schnell in Good Cold Germany anzurufen. Als nächstes stand eine Stadtrundfahrt auf unserem Programm. Ganz unamerikanisch, wie wir nun mal sind, habe wir dazu sogar unser Auto verlassen. Für 25 Cents haben wir uns in eine unbemannte Hochbahn gesetzt und sind 2 Runden um die Blöcke gefahren. In der Fleggler Road sind wir ausgestiegen und zum Hafen runter gelaufen. Dort haben wir die großen Kreuzer liegen sehen, aber auch die kleinen und mittleren Yachten zusammen mit den dazugehörigen Limousinen (auch wenn diese große silbermetallic graue Limousine mit der schönen Figur auf der Motorhaube eigentlich ein VW ist). |
Miami, FL
|
Zum Abschluß des Tages waren wir noch in "Little Havanna", einem Cubanisch dominierten Stadtteil von MIA. Dort haben wir dinner im "Versaille" gegessen, was actually ein assignmet von unserer Spanish Professorin war, eine Hausaufgabe für den Fehltag sozusagen, inclusive eines Menüvorschlages. Der Fisch und die anderen Meeresfrüchte haben sehr gut geschmeckt. Auf den kleinen Verdauungsspaziergang danach mußten wir aber aus Zeitgründen leider verzichten und haben uns stattdessen gleich auf den Weg nach FLL gemacht. So ging ein schöner warmer sonniger Tag in MIA zu ende.
Vierter Tag 3/6/y2k
Der vierte Tag. Nun ratet mal wie der anfing?
Mit einem Frühstück bei Dunkin Donuts.
Diesmal haben wir uns aber für einen anderen
entschieden, da wir uns etwas unfreundlich behandelt
fühlten in dem Dunkin Donuts den Tag zuvor. Heute
stand unsere wahrscheinlich größte Etappe auf dem Plan.
Unser Ziel lautete heute Key West. Key West ist der südlichste
Punkt der USA (continental US) den man ohne Boot erreichen kann.
Von dort sind es dann nur noch 90 Meilen bis nach Cuba.
Von Fort Lauderdale nach Key West sind es über 200 miles
(ca. 350 km ONE WAY). Aber das sollte es uns wert sein.
Nach einem schnellen Frühstück sind wir gleich wieder
auf den 95er Highway, Richtung Süden, vorbei an Miami, bis
es nur noch auf der Landstraße weiterging. Auf dem letzten
Stück Festland haben wir uns ein Hotel gesucht, damit es auf
der Rücktour nicht ganz so weit ist. Bevor es richtig los ging
sind wir noch auf einem "Trial" gewandert und haben uns dort einen
Mangrovensumpf angeschaut. Nach 15 miles haben wir dann auf dem
Highway No.1 das Festland über eine
Toll-Bridge verlassen uns sind von nun an immer von Insel zu Insel
"gehüpft", ca. 20 bis 30 an der Zahl. Die bekanntesten sind
Key Largo und Long Key. Auf ca. halbem Weg sind wir über die
legendäre Seven-Mile-Bridge gefahren. Am späten Nachmittag
sind wir dann endlich in Key West angekommen. Nach einem kurzen Fotostop
am "Southernmost Point Continental USA" und am Hemmingway-Haus
haben wir das Auto geparkt und sind zum Strand gelaufen,
After the sunset |
After the sunset |
Füfter Tag 3/7/y2k
Frühstück bei Dunkin' Donuts, wie immer.
Nach Sonne Sand und Meer, wollten wir heute die Gator's
besuchen. Nicht im Zoo, sondern live. Was liegt also
näher als ein Besuch im Everglades National Park?
Bevor es richtig losging haben wir noch einen kurzen
Stop am Visitor Center (Visitor Center gibt es überall)
eingelegt. Dort gab es nicht nur gedrucktes Informationsmaterial,
sondern auch Filme zum ansehen und andere interaktive
Ausstellungsstücke zum anfassen: z.B. Krokodile,
Eier usw. Entlang der Straße haben wir unseren
ersten Alligator gesehen. Der lag da einfach so faul
im Gras am Straßenrand. Ohne Zaun und ohne Plexiglas!
Am Lone Pine Key schließlich führte ein Steg in
den Sumpf hinein, von dem aus man die Gator's und auch Vögel
beobachten konnte. Mit dem Fotorgaphieren war es nicht so einfach,
weil auch Schulklassen unterwegs waren. Diejenigen, die mit waren
wissen, was ich meine; die anderen müssen sich den Krach und
den wackelnden Steg einfach vorstellen.
Alligator |
Bird |
noch ein Vogel |
Sunset in Naples |
Von einer anderen Aussichtsplattform konnte man weit ins Land sehen.
Meilenweit nix als Sumpf, außer mal ein paar wenige Bäume und
Sträucher. Manchmal gibt es auch flache Stellen, wo das Wasser nur
wenige inches tief ist und wo teilweise der Kalkboden aus dem Wasser
herausragt. Auf dem Rückweg zum Auto haben wir sogar ein
Waschbären-Paar gesehen.
Auf unserem weiteren Weg durch
die Everglades sind wir eine Straße langgefahren, die 20 Miles
nur schnurgeade immer geradeaus ging. Am Abend hatten wir die
Westküste Floridas erreicht und haben uns in Naples, einem
der Nobelorte am Golf von Mexico, den Sonnenuntergang angesehen
und waren danach noch kurz auf der Seebrücke. Die Hotelsuche
an diesem Abend gestaltete sich etwas schwieriger, da es in und um
Fort Myers keine freien Zimmer mehr in preiswerten Hotels gab. Nach
einer ca. einstündigen Suche und 2 weiter Stunden Fahrt gen Norden
auf dem I 75 fanden wir ein sehr schönes Zimmer in einem Best Western Hotel.
Sechster Tag 3/8/y2k
Den letzten Tag unserer Reise widmeten wir der Kultur.
Als erstes besuchten wir das Griechisches Schwammtaucherdorf
Tarpon Springs, danach waren wir in der Nähe von St. Petersburg im
Golf baden. Als Abschluß haben wir uns noch eine Sammlung
alter Häuser angesehen. Die sahen aus, wie die im Film. Mit der
typischen Five-Foot-Veranda, Schaukel und Schaukelstuhl.
Bridge |
Food Stop |
Nach einem kurzen Fotostop hinter einer die vielen großen Brücken haben wir uns schließlich auf den Rückweg gemacht immer nur auf dem I 75 Richtung Norden, bis Atlanta, GA.
Dort angekommen, hatten wir insgesamt
über 2.500 miles zurückgelegt und 100 Gallonen Benzin
verfahren. Unser 'Montana' war für sieben Tage wie ein zweites
Zuhause. Jeder hatte seinen Platz uns seine Aufgabe. Die Fahrer
sind gefahren, der Co-Pilot hat navigiert, die Chef-Stewardess
hat announcements gemacht, wo wir sind, wo wir hinfahren und
was wir dort sehen werden, wer gerade nicht schlief,
hat Ausschau nach Fast-Food-Ketten gehalten oder für
Entertainment gesorgt, z.B. Staaten-Raten. Zu jedem
US-Bundesstaat mußte die Lage, die Hauptstadt und
der Nick-Name gesagt werden.
An einige Sachen kann
man sich ganz schnell gewöhnen, wie zum Beispiel
Getriebeautomatic, Cruise-Control, Air-Condition, Cup-Holder,
CD-Player, für 20DM volltanken, Rechtsüberholen...
Hasta luego
Wolfgang
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